Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche hat aus Sicht des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie mit ihrem Vorstoß für mutige Sozialreformen genau ins Schwarze getroffen. Hauptgeschäftsführer Uwe Mazura: „Die Ministerin hat recht, wenn sie darauf hinweist, dass die Reformen, die im Koalitionsvertrag stehen, auf Dauer nicht reichen werden. Angesichts der Demografie ist es mehr als überfällig, auch über eine längere Lebensarbeitszeit zu diskutieren. Nur mit mutigen Sozialreformen werden wir die Wirtschaftswende in Deutschland schaffen. Dazu gehört auch, dass wir wieder mehr und länger arbeiten.“
Arbeit darf nicht weiter verteuert werden
Aus Sicht des Gesamtverbandes Textil+Mode gehört es zu einem der größten Irrtümer der Sozialpolitik der vergangenen Jahre anzunehmen, steigende Sozialversicherungsbeiträge garantieren mehr soziale Sicherheit. Das Gegenteil ist der Fall. In kaum einem anderen Land bleibt den Beschäftigten so wenig von ihrem erwirtschafteten Einkommen wie in Deutschland. Dafür sind die hohen Sozialversicherungsbeiträge verantwortlich. Vor dem Hintergrund der historisch höchsten, dynamisch steigenden Krankenkassenbeiträge und der weiter steigenden Renten- und Pflegebeiträge müssen jetzt alle Anstrengungen darauf gerichtet sein, die Kosten dauerhaft zu senken und zu begrenzen. Arbeit darf nicht weiter durch ausufernde Steigerungen der Sozialversicherungsbeiträge verteuert werden. Notwendig sind daher eine Sozialversicherungsbremse und ein realistischer Fahrplan, wie die Beitragssätze wieder auf unter 40 Prozent begrenzt werden können. Nur so können wir unsere Sozialversicherungssysteme dauerhaft stabilisieren.
Brauchen die Kraft, uns zukunftsfähig aufzustellen
Uwe Mazura: „Union und SPD müssen im Herbst über ihren Schatten springen und den Reformmotor zünden. Es gibt keine Ausrede mehr.
In einem Manifest zur Bundestagswahl hatte der Gesamtverband textil+mode bereits Anfang des Jahres Vorschläge für zukunftsweisende Reformen unterbreitet.
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